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Der Computer ist heute schon Geschichte

Wenn heute vom Computer gesprochen wird, ist meist der kleine “Kasten” mit Tastatur, Bildschirm und Maus gemeint, der seit 1981 den Weg in Millionen Büros und Haushalte gefunden hat und meist zur Textverarbeitung, für Kalkulationen, zum Spielen und zunehmend auch als Medium für Kommunikation und Information verwendet wird. Davor war ein ganz anderes Bild des Computers in der Öffentlichkeit vorherrschend. Computer waren riesige Geräte, mit deren Betrieb ein ganzes Team von Technikern, Operateuren und Programmierern beschäftigt war.

Erst mit der Entwicklung preiswerter Speicherbausteine und Prozessoren sowie dem Auftauchen junger, risikobereiter Unternehmen wie Xerox, Apple oder Microsoft, die an den Erfolg von preiswerten Computern für jedermann glaubten, wurde der PC Anfang der achtziger Jahre zu einem gefragten Produkt. Dabei zeigte sich, daß der Erfolg nicht nur in den technischen Eigenschaften begründet liegt, sondern auch in der veränderten Einstellung breiter Bevölkerungsschichten.

In diesem Buch wird vor allem der Frage nachgegangen, vor welchem kulturellen Hintergrund die Idee der persönlichen Informationsverarbeitungsmaschine entstanden ist und wie sich diese im Laufe der Zeit unter dem Einfluß anderer Wissenschafts- und Technikentwicklungen verändert hat. Geschildert wird die spannende, aber wenig bekannte Entwicklungsgeschichte des interaktiven Computers von 1945 bis 1985, aus der deutlich wird, daß der Computer in seiner heutigen Form der Schlußpunkt einer eher zufälligen Folge lokaler Gegebenheit und Umstände ist, die sich die zahlreichen Akteure so gut es eben ging zunutze machten.

Die Arbeit wurde im Jahre 1999 vom Verein Deutscher Ingenieure mit dem Rudolf-Kellermann-Preis für Technikgeschichte ausgezeichnet.